Der Hafen-Klönschnack e.V. hat am 30.03.2017 im Restaurant TASTE zu einem Informationsabend zu dem aktuellen Verkehrskonzept eingeladen, welches über die WFB beauftragt wurde und derzeit von dem Planungsbüro „IVAS – Ingenieurbüro für Verkehrsanlagen und -systeme“ aus Dresden bearbeitet wird.
Neues Verkehrskonzept für die Überseestadt
Leider konnte, trotz vorheriger Ankündigung, kein Vertreter des Planungsbüros oder der WFB an diesem Abend Teil nehmen, um den Stand der Arbeiten zum Konzept selber vorzustellen. Das Planungsbüro IVAS hat jedoch zwei Wochen vor der Veranstaltung mit den Organisatoren zusammen gesessen und den aktuellen Planungsstand in einem persönlichen Gespräch erläutert. Weiter wurde von den Planer angeregt, bei zukünftigen Untersuchungen mit dem Hafen-Klönschnack e.V. – als langjährigen Interessensvertreter für Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen aus der Überseestadt – zusammen zu arbeiten.
VKT – Verkehrsplaner kommentiert den aktuellen Stand
Um unter diesen Umstaänden eine kompetente Lösung zu schaffen, hat sich ein Teilnehmer des Hafen-Klönschnacks, vom Verkehrsplanungsbüro „VKT – Verkehrsplanung Köhler und Taubmann GmbH“, Herr Ruben Schiller, bereit erklärt, sich den Arbeitsstand der Dresdener anzuhören und dem Hafen-Klönschnack zu vermitteln. Sicher kein optimales Verfahren, wenn man über eine gemeinsame Zusammenarbeit nachdenkt.
Herr Schiller schilderte die Untersuchungsergebnisse der Dresdener und erläuterte die Gesamtheit der möglichen Lösungsansätze, die von dem Büro zur Diskussion gestellt werden. Hierbei wurden die erheblichen verkehrlichen Störungen wärmend der Hauptverkehrszeiten morgens und abends beleuchtet, die ungenügende Anbindung an den ÖPNV und dessen enge Verknüpfung mit den Störungen durch den Autoverkehr aber auch wünschenswerte Querungsmöglichkeiten über die Wasserflächen (Weser und Hafenbecken).
Diskussion um Herausforderungen für die Unternehmen
Nachdem die Teilnehmer des Hafen-Klönschnacks den ausführlichen Bericht von Herrn Schiller verfolgt hatten, gab es eine rege Debatte der Anwesenden. Es wurde schnell deutlich, dass die Unternehmen sich nicht ausreichend über Maßnahmen und Untersuchungen, die in der Überseestadt bereits umgesetzt wurden oder geplant sind, informiert fühlten. So sehen sich die Unternehmen zunehmend vor große Probleme gestellt, Ihre Mitarbeiter und Kunden in die Unternehmen zu bekommen. Mitarbeiter kommen viel zu spät zur Arbeit, der Weg nach Hause kann schon einmal eine halbe Stunde und mehr länger dauern, die Kunden kommen nicht pünktlich.
Die Unternehmen wissen, dass die eigentlichen Probleme in den überregionalen Verkehren liegen. „Wir werden es nicht schaffen, die Verkehrsprobleme Bremens hier in der Überseestadt zu lösen!“ war eine Wortmeldung. Somit sei es umso wichtiger das städtische Verkehrsprobleme zügig angegangen werden! „Wir brauchen den Ringschluss der Autobahn A281 so schnell wie möglich!“ war die Empfehlung von Herrn Schiller.
Bessere Versorgung durch den ÖPNV
Aber auch die Versorgung durch den ÖPNV müssen deutlich attraktiver gestaltet werden, um hier ein Umsteigen der Arbeitnehmer zu erreichen. Insbesondere hinsichtlich der Aussichten, das sich die Verkehre in der Überseestadt bis 2030 sogar noch verdoppeln werden und das der Haushalt der Stadt Bremen vor 2021 keinen Spielraum für größere Umbaumaßnahmen bietet, brauchen wir jetzt kleine, pragmatische Lösungen, welche die Unternehmen entlasten.
Mögliche Maßnahmen und Vorschläge
Hier wurden im Rahmen der Diskussion mehrere Maßnahmen angeregt, welche sich aus Sicht der Teilnehmer relativ schnell realisieren lassen könnten und von den Planern durchdacht werden sollten:
- Eine eigene, kurze Buslinie durch die Überseestadt, welche als Ringverkehr von der Kreuzung Emder Straße, über die Hafenkante am Anleger der Fähre und dann zur Muggenburg und zurück pendeln würde.
- Eine P+R Parkplatz, der auf der Weserseite von Woltmershausen, der in der Nähe des Fähranlegers liegt sowie die Erstarkung des vorhandenen Fährverkehrs.
- Die Abstimmung und vielleicht auch Verbindung des Bus und Bahnverkehrs der BSAG auf die Tacktung des Fährverkehrs. Hierbei sollte über ein einheitliches Ticketsystem nachgedacht werden.
- Deutliche Verbesserung der ÖPNV-Anbindung an den Bahnhof, möglichst über eine Straßenbahntrasse.
- Schaffung von Jobtickets auch für kleinere Unternehmen. Hier könnte ein Pool gebildet werden, an dem sich auch kleinere Einheiten beteiligen könnten.
- Mögliche Querungen des Hafenbeckens Holz- und Fabrikenhafen zum Stadtteil Gröpeligen
- Besteht die Möglichkeit, größere Einfallstraßen tagesabhängig als Richtungsstraße zu führen? (Wie Beispiel Sierichstraße in Hamburg)
Weitere Ideen
- Es wurden auch Ideen genannt, bei denen Mitglieder des Hafen-Klönschnacks direkt aktiv werden könnten:
- Einrichtung einer Mitfahrerzentrale über eine App, das Internet oder das Portal Xing
- Eine außergewöhnliche Anregung: Rickscha-Verkehr zwischen Hansator und der Hafenkante.